Sallaberger, Johann:

Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg : (1468 - 1540) ; Staatsmann und Kirchenfürst im Zeitalter von Renaissance, Reformation und Bauernkriegen /

Salzburg ; München : Pustet, 1997. - 544 S. : Ill.

ISBN 3-7025-0353-6

Pages 409 to 414

26. DIE RESIGNATION DES CHIEMSEER BISCHOFS BERTHOLD PÜRSTINGER; SEIN NACHFOLGER ÄGIDIUS REM

Der Aufstand des Jahres 1526, dessen Drahtzieher, die Tiroler Michael Gaismair und Peter PaBler, sich dem Strafgericht, das über die von ihnen zum Aufstand angestifteten Gebirgsbauern hereinbrach, hatten entziehen können, forderte aber schließlich noch ein Opfer, das an dem Aufstand sicherlich unschuldig war. Es war dies der ausgezeichnete Chiemseer Bischof Berthold Pürstinger.

(The rebellion of the yearly 1526 (the Peasants War)….. had still another victim, that was surely innocent of the rebellion. It was Chiemsee Bishop Berthold Puerstinger.)

Bischof Pürstinger war durch die Auseinandersetzungen der Reformation, die er als älterer Herr - er war 1465 geboren - erlebte, schwer erschüttert worden; in seinem Werk "Onus Ecclesiae" hatte er sich mit den beklagenswerten Zeitumständen auseinandergesetzt und heftige Kritik nicht gescheur; doch seit 1519, als er die Schrift verlaBt hatte, bis 1524, dem Jahr des Erscheinens des Werkes, waren noch viele Ereignisse hinzugekommen, die den frommen Bischof geschmerzt haben müssen. Schon 1523 sah sich Bischof Pürstinger in Kitzbühel, dem Hauptort seiner kleinen Diözese, nicht nur mit lutherischer Gesinnung konfrontiert, sondern er wurde sogar durch eine "lasterliche Smachschrifft ubel angetastet"5; wie tief ihn dies getroffen haben mag, zeigt seine "Tewtsche Theologey", die 1528 in München im Druck erschien und in der der Bischofim 13. Kapitel selbst berichtet, wie er sich in Kitzbühel anläßlich einer Predigt gegen die Reformatoren mitten unter der Predigt durch einen offenen Affront und die ausgesprochene Forderung, aus dem Bistum zu verschwinden, bedroht sah.

(Bishop Puerstinger had been greatly shaken by the arguments of the reformation, which he experienced as an older gentleman - he was born 1465. ….. In 1523 bishop Puerstinger spoke in Kitzbuehel, which is the principal place of its small Diocese where he was confronted, not only with those with Lutherish conviction., … on the occasion of a lecture against the Reformation he was met in the middle of the lecture by an open affront and the expressed demands from members of the diocese that saw themselves threatened.)

Noch härter trafen den Bischof aber die Ereignisse der Jahre 1525/1526. Beim Aufstand des Jahres 1525 hatte er im salzburgischen Chiernseehof während der Dauer des Aufstandes Bürger und Bauern von Saalfelden, einer dem Bistum Chiernsee seit 1299 inkorporierten Pfarrei, bei sich einquartiert gehabt; 50 Personen hatte er durch volle 14 Wochen mehr oder weniger freiwillig beherbergen und verpflegen, ja ihnen darüber hinaus ein Darlehen von 200 Gulden geben müssen, das er wahrscheinlich nicht wiedererhielt. Trotz oder vielleicht wegen dieser Drangsale war Bischof Fürstinger für die Anliegen der Pinzgauer bestimmt aufgeschlossen, was er auch durch sein Verhalten bewies: So weilte er am 12. Januar 1526 in Saalfelden, wo er in einer gemeinsamen Besprechung zwischen dem Pfarrer von Bramberg und der Bevölkerung der Bramberger "Kreuztracht" Hollersbach die Stationierung eines ständigen Seelsorgers in Hollersbach regelte. Daher dürfte es ihn besonders schwer getroffen haben, als im Frühjahr 1526 beim erneuten Ausbruch des Aufstandes neben anderen erzbischöflichen Burgen auch das chiernseeische Schloß Fischhorn bei Zell am See in Flammen aufging und möglicherweise auch andere Besitzungen des Bistums im Pinzgau geplündert wurden.

(Still harder however were the events of the years 1525/1526. In the rebellion of 1525 he had people from the parish in Chiemseehof for the duration of the rebellion. He gave 50 persons for 14 weeks accommodation and board and them a loan from 200 guldens. ... In the spring of 1526 there was a renewed outbreak of the rebellion with damage and fire to the Archbishop's castles also Schloß Fischhorn in flames and also different possessions of the diocese in the Pinzgau were plundered.)

Es war aber schon das Faktum des Aufstandes allein, nicht erst die Brandlegung von Fischhorn, was Bischof Fürstinger zur Resignation bewog. Denn der Bischof stellte seine Vollmacht, lautend auf den Kammermeister Johann Pietenberger und den chiernseeischen Sekretär Sebastian Klugheimer, das Bistum Chiernsee im Namen Fürstingers in die Hände Erzbischof Matthäus Langs unter dem Vorbehalt einer gerechten Pension zu resignieren, bereits am 16. April 1526 aus!!, während Schloß Fischhorn erst am 20. April 1526 niedergebrannt wurde 12. Auch das Chiernseer Lehenbuch führt als Grund für Fürstingers Resignation den zweiten Salzburger Aufstand an, wodurch alle im Gebirge gelegenen Örtlichkeiten von den Aufständischen besetzt worden seien, erwähnt aber noch nicht die Brandlegung und Plünderung von Fischhorn. Dieselbe Quelle führt aber noch einen weiteren Grund an: Der Bischof, der damals bereits 61 Jahre alt war, ersehnte auch für sich die Möglichkeit, sich theologischen Studien und Übungen wahrer Frömmigkeit hinzugeben!.

(It was however not the fact of the rebellion alone and not only the Schloß Fischhorn fire, that induced bishop Puerstinger to resign. …: The bishop, who was at that time already 61 years old, desired also the possibility of theological studies and exercises of true piety.)

Diesem Bestreben verdankt die katholische Kirche wertvolle theologische Werke, die der freiresignierte Bischof in der Folgezeit schuf. Pürstinger verfaßte -laut einem vorangestellten Widmungsbrief an Kardinal Lang in dessem Auftrag -nicht nur die "Tewtsche Theologey" (1528), die erste deutsche Dogmatik, die 1531 auch in lateinischer Übersetzung erschien, sondern auch andere wichtige Werke zur Theologie des Meßopfers und der Eucharistie, nämlich das "Tewtsch Rational über das Arnbt heyliger meß" (1535) oder das "Keligpuchel. Ob der Kelig ausserhalb der meß zeraichen sey" (1535). Pürstingers Werke zeichnen sich nicht nur durch ihre theologische Qualität aus, sondern auch dadurch, daß sie den in jener Zeit so häufigen polemischen Charakter vermissen lassen und so ein eindrucksvolles Zeugnis für den friedfertigen Charakter Fürstingers ablegen; sie stellen zugleich eine wichtige Quelle für unsere Kenntnis des vortridentinischen Meßritus dar.

(The Catholic Church owes much to these valuable theological works, which the resigned bishop created. Puerstinger wrote a dedication letter at Cardinal Lang not only the "Tewt Theologey" (1528), the first German Dogmatic, which appeared 1531 also in the Latin translation, but also other important works of theology i.e. the "Tewtsch Rational über das Arnbt heyliger meß" (1535) or the "Keligpuchel. Ob der Kelig ausserhalb der meß zeraichen sey" (1535). Puerstinger's works are characterized not only by their theological quality, but also by it for their frequent polemics. … they represent an important source for our knowledge of the vortridentinischen (pre-trinitarian (?) rite.)

Erste Resignationsabsichten Pürstingers hatte es offenbar schon im Vorjahr gegebenl8. Der Bischof zog sich jedenfalls vorerst in das bei Burghausen an der Salzach nahe der salzburgischen Landesgrenze, aber schon im Herzogtum Bayern gelegenen Zisterzienserstift Raitenhaslach zurück, wo er nur drei Monate zuvor den neuen Abt Christoph Fürlauf im Auftrage Kardinal Langs benediziert und in sein Amt eingeführt hatte. In klösterlicher Abgeschiedenheit hat der freiresignierte Bischof dort am 30. November 1527 seine "Tewtsche Theologey" abgeschlossenl9, die dann 1528 in München in Druck ging und von der 1531 dann auch eine lateinische übersetzung ("Theologia germanica", gedruckt bei Alexander Weissenhom in Augsburg) erschien20.

(Puerstinger had already stated his resignation intentions in the previous year. The bishop withdrew into the castle close to the Salzburg border. Already in the Bavarian duchy it was only three months before he (Lang?) had appointed the new abbott Christoph Fuerlauf in the order Cardinal Lang benediziert. Puerstinger locked himself in and on 30 November 1527 his "Tewt Theology" was completed. In 1528 he went to Munich to publish it and in 1531 his Latin translation ("Theologia germanica ", printed with Alexander Weissenhom in Augsburg) appeared.)

Die Resignation Bischof Pürstingers ging höchstwahrscheinlich von ihm selbst aus, nicht etwa von Kardinal Lang. Denn letzterer hat eine retardierende Haltung eingenommen. Zwischen der Ausstellung der erwähnten Resignations-Vollmachten vom 16. April 1526 und der Ernennung eines Nachfolgers verstrich fast ein Monat, bis am 9. Mai 1526 Kardinal Lang, dem das Nominationsrecht für das Bistum Chiemsee zustand, diese Diözese seinem bewährten Mitarbeiter und Rat Dr. iur. Agidius Rem übertrug21. Fürs erste erhielt Dr. Rem aber nur die Administration des Bistums, vielleicht weil Kardinal Lang während des zweiten "Bauemaufstandes" die Bischofsweihe nicht vornehmen wollte; zumindest bis zum 8. August 1526 führte Rem nur den Titel eines Bistums-Administrators; er ist auch erst frühestens zu diesem Zeitpunkt in den Chiemsee hof eingezogen22.

(The resignation of bishop Puerstinger proceeded slowly as Cardinal Lang took a retardierende attitude. Between the previously mentioned resignation of 16 April 1526 and the appointment of a successor on 9 May 1526, Cardinal Lang transferred his proven coworker and advisor Dr Agidius Rem to the Chiemsee diocese. At first Dr. Rem received only the administration of the diocese, perhaps because Cardinal Lang did not want to make the Bischofsweihe during the second "Bauemaufstandes". At least on 8 August 1526 Rem had only the title of a diocese administrator.)

Mit Bischof Dr. Rem trat ein hochgebildeter Mann, der an den berühmten Universitäten Padua, Pavia und Paris studiert hatte und seit spätestens 1515 zum engsten Umkreis Kardinal Langs gehörte23, dieses wichtige Amt an. Wie sehr Kardinal Lang diesem erfahrenen Mitarbeiter und entfernten Verwandten ("affinis") vertraute24, zeigt ein heute in London befindliches Schreiben des Kardinals an den in Spanien weilenden Maxirnilianus Transsylvanus, der Sekretär sowohl Kaiser Karl V. als auch Langs war, das am 16. November 1523, also zwei Tage vor der Wahl des neuen Papstes (Clemens VII.), verfaßt worden war. Der Kardinal, der selbst nicht nach Rom hatte ziehen können, hatte seinen Rat Dr. Rem in die Ewige Stadt gesandt; der Kirchenfürst hatte aber zuvor von dem vorerst geheimgehaltenen Privileg des Papstes Hadrian VI. erfahren, der über Betreiben des bekannten Ingolstädter Theologen Dr. Johannes Eck am 12. Juni 1523 (bestätigt am 31. August 1523) den bayerischen Herzögen die Erlaubnis erteilt hatte, in Fällen bischöflicher Saumseligkeit die Strafgerichtsbarkeit über häretische oder sonstwie straffällig gewordene Geistliche innerhalb ihres Territoriums durch landeseigene Prälaten ausüben zu lassen, wodurch natürlich auch die Rechte Kardinal Langs sowohl als Bischof seines bayerischen Bistumsanteiles als auch als Metropolit übergangen wurden25. Diese staatskirchlichen Bestrebungen der Bayernherzöge waren damals schon zwei Jahre alt: Schon Leo X. hatte am 15. November 1521, also zwei Wochen vor seinem Tod, sechs bayerischen Prälaten (äbte von Niederaltaich, Aldersbach, Tegemsee und Fürstenfeldbruck, Propst von Polling, Prokanzler der Universität Ingolstadt) juridische Befugnisse über die Prälaten- und Mendikantenklöster im Herzogturn Bayern unter Ausschaltung der Befugnisse der Diözesanbischöfe ("diocesanorum locorum et quorumvis aliorum licentia super eo millime requisita") verliehen, und Hadrian VI. hatte diese Entscheidung seines Vorgängers am 31. August 1522 bestätigt26. Angesichts der vielfachen Abhängigkeit dieser bayerischen Prälaten von Gnade und Ungnade ihres Landesfürsten bedeutete diese Ausschaltung der Bischöfe einen entschiedenen Schritt in Richtung eines landesherrlichen Kirchenregiments, den es abzuwehren galt.

(As bishop Dr. Rem was a highly educated man who had studied at the famous universities of Padua, Pavia and Paris (at the latest in 1515) and was close to Cardinal Lang. Cardinal Lang lost this experienced and trusted coworker; the impact of this shows in a letter to a cardinal in Spain written on 16 November 1523, two days before the choice of the new Pope (Clemens VII.). The Spanish Cardinal advised that Dr. Rem be sent to Rome. The Bavarian dukes had given permission (to preach?) to the well-known theologian Dr. Johannes Eck on 12 June 1523 (it was confirmed on 31 August 1523). The Vatican thus barred the local Prelate's control of heresy or of any culpable clergyman within its territory. The rights of Cardinal Lang were ignored. These state-church efforts of the Bavaria dukes were already two years old: Leo X had already given on 15 November 1521 (two weeks before his death) to the six Bavarian Prelates jurisdictional powers over the clergy and mendicants in the dukedom of Bavaria with elimination of the powers of the Dioceses. This decision of his predecessor had been confirmed by Hadrian VI on 31 August 1522. In view of the multiple dependencies of these Bavarian Prelates on the grace and disgrace of their national prince, this elimination of the bishops' power meant a decided step toward a national church, which the bishop's wished to avoid.)

Lang hoffte daher, vom neuen Papst Clemens VII. einen Widerruf dieses den Bayern herzögen gewährten Indults zu erreichen, und bat daher Maximilianus Transsylvanus, den in Spanien weilenden Kaiser Karl V. dahingehend zu beeinflussen, daß dieser durch seinen römischen Gesandten Luis Femandez de Cordoba, Herzog von Sessa, den Papst ebenfalls urn einen Widerruf dieses Indults ersuche, und zwar so, daß dies als eigener Entschluß des Kaisers erscheine. Um diese gegen Bayern gerichtete Aktion erfolgreich zu gestalten bzw. zu koordinieren, solle Transsylvanus mit dem bereits nach Rom entsandten Dr. Rem Kontakt aufnehmen; Dr. Rem, der "alte Diener" Kardinal Langs, werde seinerseits auf Bitten Transsylvanus' bezüglich des Bistums Cartagena eingehen27.

(Cardinal Lang hoped the new Pope, Clemens VII, would revoke this power given the Bavarian dukes. Lang therefore asked Maximilianus Transsylvanus of Spain because Emperor Karl V. was going to effect this also by asking the Pope through his Roman envoy. In order to arrange and/or coordinate this action directed against the Bavarian dukes, Transsylvanus and Dr. Rem had already gone to Rome. Dr. Rem was to contact old friends of Cardinal Lang with a request from Transsylvanus concerning the diocese Cartagena.)

Dr. Rem konnte für Kardinal Lang den gewünschten Erfolg zwar nicht erzielen, denn schon am 5. Februar 1524 erneuerte Papst Clemens VII. die Konzession seines Vorgängers28. Da aber Dr. Rem noch am 10. April 1524 in Rom nachweisbar ist29, muß er sich nahezu ein halbes Jahr im Auftrag seines Herrn in der Tiberstadt aufgehalten haben. - Daß er bei allen wichtigen Beratungen der kirchlich-religiösen Sphäre des Erzbistums Salzburg zugegen war und auch als Verfasser des "Bellum Rusticum Saltzburgense" in Erscheinung trat, wurde bereits an anderer Stelle dargelegt30.

(Dr. Rem did not obtain the success desired by Cardinal Lang because on 5 February 1524 Pope Clemens VII renewed the decision of his predecessor. Since Dr. Rem was still in Rome on 10 April 1524, he must have worked there almost a half year. He was present at all important consultations in the church-religious sphere for the diocese of Salzburg and also was there as an author of the "Bellum Rusticum Saltzburgense" as elsewhere stated.)

Wann Dr. Rem die Bischofsweihe erhielt, ist nicht überliefert, es war dies vermutlich im Herbst 1526, vielleicht zum Fest seines Namenspatrons am 1. September 152631. Die Bischofsweihe erfolgte jedenfalls in Mühldorf am Inn, der Konsekrator war Kardinal Lang persönlich, wobei ihm der alte Bischof Pürstinger, der Augsburger Weihbischof Lic. iur. Johannes Laymann (1521-1546) sowie Propst Adam Vogl von Herrenchiemsee (1520-1539) und Abt Christoph Fürlauf von Raitenhaslach ( 1526-1553) assistierten32.

(Dr. Rem received the Bischofsweihe (Bishops ordination?), probably in the autumn 1526, perhaps at the celebration of his patron saint on 1 September 1526. The Bischofsweihe took place in Muehldorf at the Inn, the Konsekrator was a Cardinal Lang, with the old bishop Puerstinger, the Augsburger bishop Johannes Laymann (1521-1546), Propst Adam Vogl of Herrenchiemsee (1520-1539) and Abbott Christoph Fuerlauf of Raitenhaslach (1526-1553) assisting.)

über Rems bischöfliches Wirken33 erfahren wir mangels Quellen allerdings sehr wenig; bezeugt ist sein persönliches Auftreten bei einer wichtigen Bereinigung der Folgen des Aufstandes von 1526: Am 4. März 1527 war er persönlich zugegen, als sich in einer Verhandlung vor den Statthaltern und Raten Kardinal Langs die "Nachbarschaft und die Gerichtsleute" des Pfleggerichtes Taxenbach wegen der "Plünderung und Entwendung etlicher Habe, Güter und Fahrnisse" sowie der "Verbrennung" des chiemseeischen Schlosses Fischhorn zu einem Schadenersatz von 1000 Gulden bereit erklärten, mit denen sich der Bischof begnügte34. Dr. Rem blieb gewiß auch als Chiemseer Bischof im Erzstift Salzburg höchst einflußreich, weshalb sich z. B. Abt Kilian Pütricher von St. Peter wegen der beabsichtigten Vertauschung der Pfarreien Hallein und Abtenau im Jahre 1528 an ihn wandte35. Auch auf den Salzburger Bischofskonferenzen vom 3. Oktober 1528 bzw. 16. Februar 1529 ist er nachweisbar ebenso wie bei einem Reformgutachten des Jahres 153136. Bei der Publikation und Vollziehung des Reform-Mandates des Jahres 1531 hat sich Bischof Rem wieder nachdrücklich eingeschaltet, und zwar sowohl in der Erzdiözese Salzburg37 als auch in der eigenen Chiemseer Diözese38. Zu beachten ist auch, daß Rem als Rat Kardinal Langs kein Pfründenjäger war, was sehr für die Persönlichkeit des späteren Chiemseer Bischofs spricht39.

(We know very little about Rem's work as a bishop due to a lack of sources. An occurrence resulting from the rebellion of 1526 is reported: On 4 March 1527 Rem was personally present in a negotiation before the governors and Cardinal Lang. "Neighborhood and the court people" because of the "plundering and theft of some property, goods and as well as the burning of the Chiemsee Schloss' Fischhorn asked for a compensation of 1000 guldens with which the bishop was content. Dr. Rem remained influential in Salzburg also as Chiemsee bishop. Also he was at the Salzburger bishop conferences from 3 October 1528 and 16 February 1529 and at the reform appraisal of 1531. During the publication and carrying out the reform mandate of 1531 Bishop Rem worked on with great seriousness, both in the Archdioceses of Salzburg and in his own Chiemsee Dioceses. Cardinal Lang sought after the advice of Bishop Rem, which speaks much for Rem.)

Als Bischof Rem am 9. September 1535, wohl erst ca. 50jährig, starb40, trat Kardinal Lang an den inzwischen bereits 70jährigen Altbischof Pürstinger, der seit 1528/1529 in der ihm als Reservat übertragenen Pfarrei Saalfelden lebte41, heran, ob er das Bistum erneut übernehmen wolle. Pürstinger erklärte, er könne auf keinerlei Weise, weder auf Dauer noch auf kürzere Zeit, das Bistum übernehmen; er sei dazu zu alt und dazu nicht mehr in der Lage42, er sei ein "untüchtiger, prechenhafter, halbtodter Mensch"43. Bekanntlich ist Bischof Pürstinger als damals hochbetagter Mann im Alter von 78 Jahren am 19. Juli 1543 in dem von ihm erbauten Spital der Priesterbruderschaft in Saalfelden gestorben44. Beim großen Brand des Marktes Saalfelden am 29. Juli 1811 sind leider sein Grab und sein Grabmonument zerstört worden, doch sind die Grabinschrift und eine Beschreibung des Grabmonumentes überliefert45.

(When bishop Rem died on 9 September 1535, he was probably only about. 50 year old. Cardinal Lang in the meantime was already close to that 70 year old bishop Puerstinger. Puerstinger explained that he could take over the diocese, neither in the long term nor on short term. Bishop Puerstinger died at the age of 78 years on 19 July 1543 in the hospital in Saalfelden. With the fire in the Saalfelden market on 29 July 1811 unfortunately his grave and his Grave monument were destroyed, but preserved are the grave inscription and a description of the Grave monument.)

An Pürstingers Nachfolger, Bischof Dr. Rem, erinnert noch das von diesem wohl als Sommersitz erbaute "Weiherschloßl", ein schlichtes Gebäude in Salzburg-Gneis (Biberngasse 29), das das Wappen des Bischofs mit der Bauinschrift zeigt46 und das er, wie aus seinem Verlassenschaftsinventar eindeutig hervorgeht, auch selbst bewohnt hat47. Vermutlich aus dem Chiemseehof oder dem "Weiherschloßl" stammt wohl auch jene prachtvolle Wappenscheibe, die von Dr. Johannes Graf Moy im Pariser Museum "Hotel de Cluny" aufgefunden wurde und die Wappen Rems mit der Namensinschrift und der Jahreszahl 1534 trägt48.

(Puerstinger's successor, Bishop Dr. Rem, probably built as summer seat "Weiherschlossl", a simple building in Salzburg-Gneis (Biberngasse 29). The coat of arms of the bishop is on the building inscription shows and as from its property left inventory clearly shows, he also inhabited this building. Probably from the Chiemseehof or the "Weiherschlossl" comes the splendorous round coat of arms, which was found by Dr. Johannes Moy in the Paris Museum "Hotel de Cluny"; it carries the Rem coat of arms with the name and the year 1534 inscribed.)

Wie sein erzbischöflicher Landesherr hatte offensichtlich auch Rem unter finanziellen Schwierigkeiten zu leiden, die ihn zu Verkaufen zwangen; so verkaufte er 1529 das im Chiemgau gelegene Amt Sachrang an die auf Hohenaschau bei Grassau ansässigen Ritter von Freiberg49 und im darauffolgenden Jahr den bei Gröbming im obersteirischen Ennstal gelegenen Ansitz Tannegg (Tonegg, auch Mosheim genannt) an Bartholomaüs von Mosheim, vermutlich wegen der hohen Besteuerung durch die Türkensteuem König Ferdinands50, wobei er sich aber das Patronatsrecht für die Pfarrei Gröbming vorbehielt51. Es waren wohl die durch diese Verkäufe gewonnenen Geldmittel, die ihm einen völligen Neubau des Chiemseehofes ermöglichten, den er auch mit seinem Wappen schmücken ließ52; der Umbau dieses salzburgischen Bischofshofes urn 1700 ließ leider auch diese Erinnerung an Bischof Rem verschwinden53.

(Both Cardinal Lang and Rem had financial difficulties. Rem was forced to sell property, probably because of the high taxation by the King Ferdinand of Spain. The funds won by these sales made a complete new building of the Chiemseehofes and decorated it with its coat of arms. The alterations in 1700 let this memory of Bishop Rem disappear.)

Ein im Besitz der Erzabtei St. Peter befindliches porträt, gemalt urn 1520, das bisher nicht identifiziert worden ist54, könnte möglicherweise ein portrat Rems darstellen, als dieser Passauer Domherr und noch nicht Bischof war55. Jakob von Haunsperg, der Verfasser der Haunsperger Chronik, der Rem zwar nicht persönlich, aber vom Hörensagen gekannt haben mag, urteilt 1587 folgendennaßen über ihn: "Egidius Rem, von Augspurg bürdig, der 27. Bischof (erg. von Chiemsee), so ein grosser, feyster Mann, auch geschükht und gelehrt, bayder Rechten Doctor, ain freundtlicher, und ganz frommer, redlicher Herr, der nit allain dem Bistumb Chiembsee, sondern auch dem Stüfft Salzburg woll angestanndten und nützlich gewesst."56

(A picture on a painted urn in the possession of the abbey St. Peter could possibly represent Rem when he worked at the Cathedral in Passau and was not yet bishop. Jakob von Haunsperg, who was Verfasser of the Haunsperger chronicle, who Rem may not known personally, wrote following of him: Egidius Rem, of Augspurg buerdig, the 27 Bishop (von Chiemsee), such a large, podgy man, also geschuekht and in a scholarly manner, bayder rights Doctor, ain more friendly, and a completely pious, fair gentleman, who angestanndten nit allain the Bistumb Chiemsee, but also the Stuefft Salzburg woll and useful gewesst. - some old terms above not yet translated)

Page 434 The Death of Rem on 9 September 1535

am 9. September 1535 verstarb Bischof Ägidius Rem irn Chiernseehofl57. Vorerst wollte Lang, daß der in Saalfelden lebende resignierte Vorgänger Rerns, der bekannte Berthold Pürstinger, wieder das Bistum annehme, dieser lehnte aber aus gesundheitlichen Gründen - er war auch bereits 70 Jahre alt - ab. Pürstinger hielt es aber für möglich, daß Lang selbst das Bistum Chiernsee "für einige Zeit" übernehme und anstelle des Chiernseer Bischofs einen Weihbischof annehmen solle.

(On 9 September 1535 bishop Aegidius Rem died in the Chiemseehof. Cardinal Lang wanted to appoint the well-known Berthold Puerstinger who lived in Saalfelden, the living resigned predecessors of Rems. Berthold Puerstinger declined for health reasons - he was 70 years old off. Puerstinger said it was possible for Lang to take over the diocese Chiemsee "for some time" and in place of the Chiemsee bishop.)

************** Footnotes (some translated) ******************

18 G. Marx, 9, führt an, daß Pürstinger schon am 29. April 1525 einen Koadjutor bekommen habe, dessen Name aber nicht genannt wird.- Leider ist diese Nachricht, die auf einem Lexikon-Artikel des RGG basiert, nicht überprüfbar; da salzburgische Archivalien keinen Koadjutor Bischof Pürstingers kennen oder nennen, bedarf dies noch einer genaueren überprüfung. Auffällig ist allerdings, daß das von Bischof Pürstinger selbst angelegte Verzeichnis seiner bischöflichen Verrichtungen keine Eintragung nach dem 24. Oktober 1524 bringt; s. Pürstinger, XLI.- In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, daß bereits 1516 offensichtlich mit der Möglichkeit einer Resignation (oder eines eventuellen Ablebens?) Bischof Pürstingers gerechnet wurde, da niemand Geringerer als Luther berichtet, er habe gehört, daß Staupitz, damals Generalvikar der reformierten Augustiner-Eremiten in Deutschland, zum Bischof von Chiemsee gemacht werden solle (WA, Br 1, 44; Sallaberger, Staupitz -Stiftsprediger, 255; Moy, 49).

(18 G. Marx, 9, Puerstinger already had a Koadjutor on 29 April 1525, his name is however not stated. Unfortunately this message, which is based on an encyclopedia article of the RGG, is not examinable; since salzburgische Archivalien knows or calls no Koadjutor for bishop Puerstinger, this requires still another more exact examination. It is remarkable that there is no listing in his bischoeflichen of an entry made by bishop Puerstinger after 24 October 1524; s. Puerstinger, XLI. - In this connection it is to be also pointed out that already in 1516 there was a possibility of a resignation (or possible dying?). It was rumored that Staupitz, at that time for Generalvikar of the reformed Augustiner Eremiten in Germany, was to be made to the bishop von Chiemsee.)

19 Krausen, 293 ff.

2O G. Marx, 11 u. 23.

21 Verleihungsurkunde und Revers des neuen Bischofs Dr. iur. Agidius Rem in HHStA, AUR 1526 Mai 9, Kopie des Reverses Rems in KAS 4152, Fasz. "Chiemsee, Juridica".

22 Arn 5. u. 7. August 1526 nahm der Notar Johann Kalbsor auf Bitten Rems ein Inventar der von Bischof Pürstinger hinterlassenen Gegenstände im Chiemseehof auf (SLA, Nachlaß Spatzenegger, x: Archivalisches aus den Zeiten der Bischofe von Chiemsee Berthold Pürstinger und Egyd Rem 1508-1543, Inventarium Chiemsee 1526); vgl. Widmann, Geschichte, 111,35, Anm. 1.- Offenbar war Rem auch EndeAugust 1526 noch Administrator, denn ein undatiertes Schreiben Langs an Rem bezieht sich auf ein Ansuchen der bayerischen Herzöge vom 28. August 1526 urn Auslieferung eines gewissen Leonhard Bunkh, der in Waging gefangengesetzt worden war, wobei Rem noch als Administrator bezeichnet wird (HHStA, AUR 1526 August 28).

(…. Rem was at the end of 1526 still administrator, because an Lang's undated letter to Rem refers to …. Rem as an administrator)

23 Bonorand, Humanismus, 104; vgl. S. 181 f.

24 Des Bischofs Bruder Hans hatte Margarete Rösler, eine Tochter von Oswald Rösler und Kardinal Langs Schwester Felicitas, geheiratet (SSBA, Codex 111, fol. 19r; Bayr)

(24 Bishop Rem's Brother Hans had married Margarete Roesler, a daughter of Oswald Roesler and Cardinal Lang's sister Felicitas)

25 BayHStA, Kurbayern, Urk. 418, zitiert nach Kirche Bayern, 102 f., Nr. 52; ARC, I, 152 f.- Es handelte sich dabei um die Äbte von Tegernsee, Wessobrunn, Weihenstephan, Prüfening, Niederaltaich und Raitenhaslach sowie die Dekane der (weltpriesterlichen) Kollegiatkapitel an der Liebfrauenkirche in München, in Altötting und Moosburg.

26 Ay, 279-281, Nr. 169.

27 Das Originalschreiben Langs an Maximilianus Transsylvanus befindet sich in British Museum, The British Library, London, Ms. 21.524, fol. 11 f.; für die übermittlung einer Kopie dieses Schreibens dankt Verf. Herrn Hans Wörndl, London.

28 ARC, I, 159 f., Anhang II.

29 ARC, I, 243, Anm. 7; ebenda, 245 u. 248 sowie 257, Nr. 75 (10. April 1524); ASV, Arm. 40, Vol. 8, fol. 78r, 1524 April 7 Rom, Clemens VII. an Lang.

30 VgI. S. 255 ff., 304-306, 366.

31 Bayr, 61.

32 SLA, Lehenhof, Nr. 211, Lehenbuch, Chiemsee, fol.66r; Bayr, 61, nimrnt eine Bischofsweihe Anfang September 1526 an.

412 33 V gl. hierzu Naimer, 69; Wallner, Geschichte, 84 f.

34 SLA, GA XII/27, 1527 Marz 4 Salzburg, Schiedsspruch.

35 ASP, Hs. A 29, Nr. 160, undat., u. Nr. 161, 1528 Juli 2.

36 ARC, I, 611, Nr. 199: 618 f., Nr. 203.

37 ARC, 1,653-655, Nr. 217,1531 April vor 9.

38 Wallner, Geschichte, 84 f.; Naimer, 23 f.

39 Sein Passauer Kanonikat hatte Dr. Rem durch den Verzicht des Augsburgers Christoph Welser erhalten; es war ihm am 15. Juni 1514 durch die Kurie in Rom verliehen worden (Hergenröther, 608, Nr. 9687 f.). Neben diesem Passauer Kanonikat hatte Rem nur eine Pfründe, nämlich die Pfarrei Schambach (Diözese Regensburg), die vom Zisterzienserinnenkloster Seligenporten verliehen wurde. Er ließ diese durch einen Vikar versehen. Sein Absentgeld betrug 50 Gulden (Mai, 184, Nr. 714).

40 SLA, Lehenhof, Nr. 211, Lehenbuch Chiemsee, fol. 71r.

41 Ober Pürstingers Leben und Wirken in Saalfelden vgl. Sallaberger, Pürstinger, 458-484; Eder, Pürstinger, 28-45.

42 HHStA, bA Salzburg, Fasz. 132, fol. 222r, 1535 September 15 Saalfelden, Pürstinger an Lang.

43 HHStA, bA Salzburg, Fasz. 132, fol. 235rv, 1535 September 15 Saalfelden, Pürstinger an Lang.

44 Sallaberger, Pürstinger, 480, Anm. 258.

45 Am 29. Juli 1811 wütete ein Großbrand im Markt Saalfelden, der neben 108 Häusem -nur 13 blieben stehen - auch die Pfarrkirche mit dem Grabdenktnal Pürstingers sowie die Heilig-Geist-Kapelle, die Kapelle des von Pürstinger gestifteten Spitals, vemichtete. Die Heilig-Geist-Kapelle wurde daraufhin abgerissen (Lahnsteiner, Mitterpinzgau, 163-165; Dürlinger, Pinzgau, 230-232).- Die Grabinschrift überliefert Greinz, Berthold Pürstinger, 26, Anm. I, aus einer nicht näher angegebenen "Handschrift des 16. Jahrhunderts", "Sepulchrum R(everen)di in Christo P(at)ris et D(omi)ni D(omi)ni Bertoldi Pürstinger, Ep(isco)pi quondam Khiemensis, tamen post libere cessum Episcopatum Parochiae huius (Eremitae instar) cultoris ad tempus istiusque interim Sacelli unacum sacerdotali sua fratemitate hic et nove ibidem ad se pertinentis Hospitalis Fundatoris ac dotatoris primarii, Viri divinorum studiosissimi, qui et pro Ecclesia utiles quosdam edidit libros, Obiit autem novissime dicti in Hospitali suo primus ejusdem ut incola pauper. Die 16. Julii anno suae aetatis 79, Christo vero D(omi)ni 1543". Dazu trat eine Gedenkinschrift mit einer figuralen Darstellung des Bischofs; deren Text mit 19. Juli 1543 das richtige Sterbedatum angibt (Beschreibung bei Sallaberger, Pürstinger, 481).

46bKTXI (Wien 1916),83. 413

(46 On 29 July 1811 a major fire raged in the market Saalfelden, and of 108 houses only 13 survived - also the parish church with the Puerstinger's grave burned as well as the holy spirit chapel. … The grave inscription of Berthold Puerstinger is "Sepulchrum R(everen)di in Christo P(at)ris et D(omi)ni D(omi)ni Bertoldi Puerstinger, Ep(isco)pi quondam Khiemensis, tamen post office libere cessum Episcopatum Parochiae huius (Eremitae instar) cultoris ad tense istiusque interim Sacelli unacum sacerdotali sua fratemitate hic et nove ibidem ad SE pertinentis Hospitalis Fundatoris AC dotatoris primarii, Viri divinorum studiosissimi, qui et per Ecclesia of utiles quosdam edidit libros, Obiit autem novissime dicti in Hospitali suo primus ejusdem ut incola more pauper. The 16. Julii anno suae aetatis 79, Christo vero D(omi)ni 1543". In addition there is an inscription with a figure representing the bishop; the text gives 19 July 1543 as the correct death date.)

47 HHStA, bA Salzburg. Fasz. 132. fol. 273r-296v (undat.); vom 2. Mai 1536 datiert ein Verzeichnis der Kleidungsstücke. die von Bischof Rem stammen und unter die Salzburger Domherren verteilt worden waren (HHStA, AUR l536 Mai 2; SLA, NachlaB Spatzenegger, X).

48 Moy.49f.mitAbb.l7.

49 Naimer. 69 u. 84.

50 Naimer, 84; Ebner, l3l f.

5l Erst l636 tauschte der Bischof von Chiemsee das Patronatsrecht über Gröbming gegen jenes über Söll (Tiroler Unterland) mit dem Salzburger Erzbischof (KAS. Urkunde B 70 von 1636 Mai 26).

52 Johann Stainhauser, der bekannte Chronist. schrieb in seiner "Beschreibung aller Khirchen, so in der statt Saltzburg zu finden (Bibliothek des Priesterhauses Salzburg, Hs. Hn 438, 420) über Bischof Agidius Rem". Dieser bischoff hat den bischoflichen Hof zu Chiembsee von grundt auf erbaut, wie solches heraussen in ainem Märbelstain auf der maur zu sehen also lautent: Aegidius episcopus Chiemensis has aedes ex fundamentis restaurari curavit, das ist: Egidius bischoff zu Chiembsee hat dieses gebew von grundt auffueren lassen." Ob sich diese Inschrift allerdings auf den Bau des gesamten Chiemseehofes bezieht. muß dahingestellt bleiben; s. a. Naimer. 69.

(52 Johann Stainhauser, the well-known Chronicler wrote about bishop Agidius in his description of all Churches in Saltzburg (kept in library of the priest house Salzburg) Of Rem". This bishop built the Bischop's house in Chiembsee, …: Aegidius episcopus Chiemensis has aedes ex fundamentis restaurari curavit, which is: Egidius bishop of Chiembsee left this gebew von grundt auffueren." Whether this inscription on the building refers to the entire Chiemseehofes is undecided.- old terms above not yet translated)

53 bKT XIII, 149.

54 Abb. auf S. 183; Beschreibung dieses porträts in bKT XIl. 144 mit Fig. 214; Donauschule, 147, Nr. 362; Spatgotik. 188. Nr. 200; Reichersberg, 345, Nr. 6.01; Salzburg -Paracelsus (Katalog), 171 f.. Nr. 54. Als Maler dieses porträts wurden der Meister des Reichenhaller Altares oder ein Meister der Donauschule aus dem Umkreis des Wolf Huber angenommen. der porträtierte Geistliche als Bischof Berthold Pürstinger von Chiemsee oder Abt Johann von Staupitz gedeutet.

55 Eine Darlegung der mehrfachen Gründe, warum in dem Dargestellten Dr. Ägidius Rem (noch als Kanonikus, urn 1520) zu sehen ist, behalt sich der Verf. für eine eigene Studie vor.

414 Stiftsbibliothek Michaelbeuern, Haunsperger-Chronik (ohne Signatur), 208.

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